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Ausrüstung

Hier möchten wir Ihnen nicht die erforderlichen Ausrüstungsgegenstände für das Bergwandern vorstellen, wie Wanderschuhe, entsprechende Bekleidung und Regenschutz, sondern die zusätzlich auf die Bedürfnisse des vierbeinigen Wanderbegleiters abgestimmten Hilfsmittel. Aus der Vielzahl der im einschlägigen Fachhandel erhältlichen mehr oder weniger nützlichen Accessoires, die oft mehr dem Modegeschmack entsprechen als der Funktionalität, haben wir die wirklich notwendigen und nützlichen Ausrüstungsteile ausgewählt.

Dass Hunde im Auto entsprechend zu verwahren sind, schreibt bereits der Gesetzgeber vor. Transportboxen sind die besten Verwahrungsbehälter, zumindest eine physische Trennung (Gitter oder Netz) zwischen Fahrgastraum und Hundeplatz ist erforderlich. Wir haben in diesem Buch bewusst auf die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln verzichtet, da sich dies mit einem Hund zumeist nicht wirklich optimal organisieren lässt.

Die gewohnte Umgebung im Auto ist als Rückzugsgebiet für den Hund auf der An- und Rückreise sehr angenehm. Genauso wie für die zweibeinigen Wanderer sind die vier Pfoten des Hundes und der Schutz derselben von entscheidender Bedeutung. Schlecht sitzende Wanderschuhe verursachen Druckstellen und Blasen, das fällt beim Hund natürlich weg, trotzdem kann es zu Verletzungen der Pfoten kommen, die es erforderlich machen, die empfindlichen Ballen der Hundepfote durch sogenannte „Hundeschuhe“ zu schützen, vor allem dann, wenn es bei einer Wanderung schon zu Verletzungen gekommen ist. In die Notfallapotheke gehört daher zumindest ein Schutzschuh (achten Sie auf die genaue Größe und prüfen Sie diese vor dem Ernstfall), entsprechende Cremen und Verbandsmaterial, Mullbinden, eine Pinzette, eine Schere, sterile Kochsalzlösung, eventuell Augentropfen und eine Zeckenzange. Diese Notfallsets für Hunde sind bereits fertig abgepackt erhältlich, vergewissern Sie sich aber, dass wirklich alle notwendige Dinge enthalten sind, überflüssige Utensilien sind nur eine gewichtsmäßige Belastung, wirklich wichtige Dinge fehlen dann vielleicht. Eine Erste-Hilfe-Tasche gehört auch für jeden Wanderer in den Rucksack, eventuell mit einer kurzen Anleitung für alpine Notfälle.

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Was für den Wanderer sein Rucksack ist, kann für den Hund seine Tragetasche sein, mit der der Hund – verteilt auf beide Seiten – auf dem Hunderücken einen Teil seiner eigenen Ausrüstung tragen kann. Wichtiger als die Tragtaschen ist jedoch ein ordentliches Geschirr, dass dem Hund entsprechende Bewegungsfreiheit ohne Einschränkungen ermöglicht, dem Hundehalter aber auch die Sicherheit gibt, dass der Hund ordnungsgemäß angeleint ist. Eine etwas längere Leine, eventuell auch eine flexible, aufrollbare Leine, erhöhen den Aktionsradius des Hundes, können aber im Wald oder in unwegsamem oder steilem Gelände einschränkend und behindernd sein. Ein Ersatzhalsband bzw eine Ersatzleine sollten im Rucksack noch Platz finden. Eine verlorene oder gerissene Leine lässt sich sonst schwer ersetzen. Gut geeignet sind hier Reepschnüre und ein Karabiner, wie sie auch für das Anseilen im steilen Gelände Verwendung finden. Eine spezielle Bauchleine mit einem gepolsterten Bauchgurt verteilt das Zuggewicht des Hundes gleichmäßiger, auch eine Verbindung der Hundeleine mit dem Rucksack bzw. zum Bauchgurt schafft Bewegungsfreiheit für die Hände.

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Im Fachhandel gibt es Rucksäcke, die mit einer integrierten, ausklappbaren Wasserflasche für Hunde sowie einer klapp- oder faltbaren Futterschüssel ausgestattet sind. Natürlich können Sie auch eine Schüssel aus Plastik, kombinierte Gerätschaften bzw. faltbare Futterbehälter verwenden. Entscheidend ist bei allen diesen zusätzlichen Gegenständen, dass diese im Rucksack gut und sicher verstaut werden können und nach Möglichkeit leicht und strapazierfähig sind.

Ein entsprechender Wasservorrat und Leckerlis bzw. hochwertiges und kalorienreiches Zusatzfutter gehören unbedingt in den Rucksack. Hier gibt es in Plastik verpackte Probepackungen bzw. portionierte Dosen, die sich leicht transportieren lassen. Bei losem Transport verwenden Sie bitte Vorratsbehälter, da sich das Trockenfutter bei Kontakt mit Wasser aufweicht und zu quillen beginnt und dann im Rucksack nicht mehr zu transportieren ist. Mit Reißverschlüssen wieder verschließbare kleine Plastiksäckchen eignen sich hervorragend zum Portionieren des Futters, aber auch als Schutz vor Wasser für das Mobiltelefon, die Geldtasche und Ausweise bis hin zur Fotoausrüstung. Mindestens ebenso wichtig wie Wasser und Futter ist eine entsprechende Schutzbekleidung für den Hund. Genauso wie in jeden Rucksack ein Regenschutz und eine warme Jacke gehört, benötigt auch Ihr Vierbeiner bei extremen Wetterverhältnissen einen Wind- und Regenschutz. Eine Hundedecke (leicht aus Fleece-Material) dient bei den Raststationen als Unterlage, kann aber auch zum Abtrocknen nach einem Gewitter oder einem Bad im Bach oder See verwendet werden.

Ein gesondertes Hundehandtuch ist ebenfalls sinnvoll, gerade wenn ihr Hund gerne Wasser aufsucht. Als besonders hilfreich haben sich bei längeren Wanderungen im Winter Hundeschutzdecken erwiesen, die den Hund bei Schneefall und Regen schützen. Diese Fleece- bzw. Goretex-Decken verhindern das Auskühlen des Hundes bei Wind und anderen Wetterbedingungen. Gerade unser Hund (Dobermann), der über kein ausreichend langes Fell verfügt, war in Extremsituationen für diese „Schutzkleidung“ sehr dankbar. Ein Schlittenhund wird über diese Hilfsmittel wahrscheinlich nur mitleidig knurren. Natürlich gibt es im Fachhandel noch eine Vielzahl mehr oder weniger nützlicher Ausrüstungsgegenstände, wichtig ist unserer Meinung nach aber immer das Verhältnis von Gewicht und Volumen im Rucksack und dem damit erzielbaren Komfort. Auf keinen Fall sollten Sie bei Wasser, Futter und Erste-Hilfe- Ausstattung sparen, dazu gehört noch ein entsprechender Wetter- und Kälteschutz für den vierbeinigen Begleiter.

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Bei mehrtägigen Wanderungen, die mit Hunden durchaus möglich sind, sind eine Schlafdecke und der entsprechende Futtervorrat einzuplanen. Da bei diesen Weitwanderungen zumeist auf Schutzhütten übernachtet wird, ist es notwendig, vorher Erkundigungen einzuholen, inwieweit die Möglichkeit besteht, Hunde mitzubringen. Da ja auch die Bergrettung mit vierbeiniger Unterstützung arbeitet, haben wir bisher noch nie Probleme mit Hunden in Schutzhütten gehabt.

Abschließend möchten wir doch noch einen kurzen Überblick über die Ausrüstung des Wanderers geben. Wir haben gerade bei den Wanderungen zu diesem Buch wieder gesehen, dass ausgezeichnetes Schuhwerk das Um und Auf jeder Wanderung ist. Wir haben versucht, bei „kleinen“ Wanderungen auf Turnschuhe auszuweichen, mussten aber sehr bald erkennen, dass beim Wandern mit Hund das Queren von Wasserläufen, Pfützen und Schmutz nicht ganz zu vermeiden ist. Da eignen sich feste Wander- und Trekkingschuhe einfach besser als die Turn- oder Laufschuhe, die für ganz andere Anforderungen konzipiert sind.

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Ein ausreichend dimensionierter Rucksack erleichtert das Mitführen der für den Hund notwendigen zusätzlichen Utensilien.

Ein guter Sitz mit Brust- und Hüftgurten erleichtert das Tragen bei längeren Touren ungemein. Sollten Sie beabsichtigen, den Hund mit einem Bauchgurt zu führen, sollte dieser zum Rucksack passen oder dort integrierbar sein.

Dass Schutzbekleidung und Wechselwäsche in jeden Rucksack gehören, versteht sich eigentlich von selbst. Genauso wie eine Haube und Handschuhe, eventuell eine Rettungsfolie oder ein Biwacksack. Für längere Wanderungen sind Funktionsbekleidungen, die Schweiß abtransportieren, aber sich nicht nass anfühlen, eine gute Wahl. Jahrelang sind wir – wenn wir ohne Hund unterwegs waren – mit Bergstöcken gewandert, die vor allem bergab die Gelenke entlasten. Bei den Wanderungen für dieses Buch haben wir zumeist schweren Herzens darauf verzichten müssen, einerseits, da der Hund an der Leine zu führen war, andererseits aber auch, da wir die Hände für Fotos frei haben mussten. Wir führen diese Wanderstöcke zusammengesteckt aber immer in unserem Rucksack mit, gerade bergab können diese „Gehhilfen“ hilfreich sein.

Ihre Erste-Hilfe-Apotheke sollte an die Erfordernisse des Hundes angepasst sein (siehe oben). Sie können aber doppelte Dinge wie Scheren, Pinzetten etc. aus Gewichtsgründen entfernen. Sehr gute Dienste leisten Multifunktionsmesser, die für kleine Reparaturen an der Ausrüstung notwendig sind. Eine Stirnlampe (prüfen Sie regelmäßig die Batterien) ist sowohl bei Hüttenübernachtungen als auch bei unvorhergesehen Situationen und bei einbrechender Dunkelheit sehr hilfreich. Diese LED-Lichter sind handlich und beschweren den Rucksack kaum. Die flexiblen Bänder ermöglichen ein Anbringen am Kopf, ohne die Bewegungsfreiheit der Hände einzuschränken.

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“Gebt mir Schnee, gebt mir Hunde, den Rest könnt ihr behalten.“
Knud Rasmussen
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